“Incidental Space” ist eine riesige freistehende Skulptur, die mit ihrer abstrakten Form und ihrer schneeweissen Erscheinung an eine Wolke erinnert. Die Skulptur besteht aus einer extrem dünnen, im Durchschnitt gerade einmal zwei Zentimeter dicken Haut. Diese wurde aus einem neu entwickelten
Hochleistungsspritzbeton von Holcim gefertigt. Der Baustoff ist überaus leistungsfähig und einfach applizierbar. Dadurch kann der Architekt mit wenig Material sehr viel bewirken und ist bei der Formgebung fast völlig frei. Für “Incidental Space” wurde Weisszement verwendet. Dieser erfüllt höchste Anforderungen an die Ästhetik, verlangt aber auch hohe Baumeisterfähigkeiten – vor allem bei der Schalung und Nachbehandlung. Um eine hohe Zugfestigkeit zu gewährleisten, wurden dem Beton Kunststofffasern beigemischt. Denn im Unterschied zu den Metall- oder Edelstahlfasern, die üblicherweise eingesetzt werden, beeinflussen Kunststofffasern die Ästhetik des weissen Betons nicht.
“Incidental Space” ermöglichte 2016 einen Einblick in die Zukunft der Leichtbauweise. “Eines der Hauptprobleme des Baustoffs Beton ist sein Gewicht”, sagte Kaspar Wenger, Verwaltungsratspräsident von Holcim Schweiz, damals. “Dank neuer Materialien lässt sich auch mit viel weniger Volumen als bisher eine hervorragende Statik erreichen.” Der Hochleistungsspritzbeton werde die Gestaltungsmöglichkeiten fundamental verändern. Kaspar Wenger sollte Recht behalten: Mittlerweile gibt es weitere wegweisende Beispiele für Leichtbauprojekte aus Beton, wie zum Beispiel das HiLo Projekt an der Empa in Dübendorf.