Klimafreundlicher durch neue Rezeptur
Holcim entwickelte für dieses Projekt einen massgeschneiderten Beton. Dazu hat Holcim erstmals einen klinkerfreien Zement mit dem Namen “Locarbo” eingesetzt, der im Vergleich zu einem herkömmlichen Zement 63% weniger CO2-Emissionen aufweist. Aus “Locarbo” und hochwertig aufbereiteter Gesteinskörnung aus Rückbauprojekten hat Holcim einen hochfesten Recyclingbeton entwickelt. Die rezyklierte Gesteinskörnung wurde vor ihrer Verwendung künstlich karbonatisiert, um deren CO2-Bindevermögen auszunutzen. Der CO2-Fussabdruck des Recyclingbetons konnte so von typischerweise über 210 kg CO2/m3 auf 138 kg CO2/m3 Beton deutlich reduziert werden.
Ein komplett neuer Umgang mit Beton
Aus diesem hochfesten Beton wurden mithilfe der CPC-Technologie sehr filigrane, nur 6 cm dicke und dennoch hoch belastbare Betonplatten hergestellt. Diese sind mit dünnen vorgespannten Carbondrähten bewehrt. Da Carbon eine sehr hohe Zugfestigkeit aufweist und nicht korrodiert, kann gänzlich auf Korrosionsschutz verzichtet werden, wie er im klassischen Stahlbetonbau erforderlich ist. So können tragfähige, dünne und langlebige Betonplatten hergestellt werden. “Mit unseren CPC-Platten sind Materialeinsparungen von rund 75% möglich. Im Zusammenspiel mit dem Zement Locarbo gelingt diese Reduktion auch beim CO2-Fussabdruck – dieser ist im Vergleich zur traditionellen Stahlbetonbauweise um mehr als 75% reduziert”, erklärt Micha Brunner, Geschäftsleitungsmitglied bei der CPC AG. Kerstin Wassmann, technische Leiterin des Projekts bei Holcim, ist begeistert: “Die Kompetenz von Holcim hinsichtlich Materialisierung und die Kompetenz von CPC hinsichtlich Entwurf und Design mit vorgespannter Carbonfaserbewehrung ergänzen sich ideal und ermöglichten dieses aussergewöhnliche Bauwerk.” Als Beweis für das Vertrauen in die CPC-Technologie hat sich Holcim inzwischen an der CPC AG beteiligt.